Begründer der Gewaltfreien Kommunikation
Marshall Rosenberg wurde 1934 in Ohio geboren und zog im Alter von 9 Jahren mit seinen Eltern nach Detroit, wo er bereits als Junge gewaltsame Rassenkonflikte miterlebte. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft erfuhr er in der Schule und im privaten Umfeld Anfeindungen und Aggression gegen ihn und gleichzeitig erlebte er in der Familie, insbesondere durch einen Onkel und die Großmutter, Mitgefühl und Empathie für kranke und schwache Menschen.
Im Laufe der Jahre beschäftigte er sich vermehrt mit der Frage, was Menschen dazu bringt, gewalttätig zu sein. Warum bleiben andere selbst unter schlimmsten Umständen mitfühlend und tragen zu Frieden und Miteinander bei?
Auf der Suche nach Antworten studierte er Psychologie, promovierte als klinischer Psychologe und wurde zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie ernannt. Schon bald erkannte er die Grenzen der Psychologie und fand seine Antworten nicht in der Wissenschaft, sondern in der Begegnung mit inspirierenden und mitfühlenden Menschen wie Mahatma Gandhi. Seine Arbeit wurde wesentlich durch seinen Freund und Mentor Carl Rogers und den Soziologie-Professor Michael Hakeem beeinflusst.
Er stieg aus seiner Arbeit als Psychologe aus und war von da an in der Bürgerrechtsbewegung aktiv und dort wo es um die Aufhebung der Rassentrennung ging.
Er erkannte wie wesentlich unsere Haltung und unser Handeln beeinflusst durch unsere Sprache sind und so entwickelte er im Lauf der Jahre die Gewaltfreie Kommunikation (GFK). Sie unterstützt die Entwicklung einer gewaltfreien Haltung und Konfliktlösung auf einer wertschätzenden einfühlsamen Basis.
Von da an engagierte er sich in über 60 Ländern weltweit als Lehrer und Mediator. Er bot Seminare und Ausbildungen an und gab die GFK in Schulen, Universitäten, Familien, Wirtschaftsunternehmen, bei Militär und Polizei, an Friedensaktivisten und Gefangene, Manager und Fachpersonal im Gesundheitswesen und viele andere weiter. Er reiste in Kriegsgebiete und vermittelte in akuten Konflikten.
1984 gründete er das „Center for Nonviolent Communication“ (CNVC). 1985 kam er auf Einladung vom Arbeitskreis Friedenserziehung zum ersten Mal nach München.
Seine Bücher wurden Bestseller und es begann der offizielle Trainer-Zertifizierungsprozess auch in Deutschland.
2015 verstarb er im Kreis seiner Familie in Albuquerque.